Mit Maß und Ziel.

Was für eine Idylle……

…..wenn man keine Ohren hätte. Homeoffice kann tatsächlich auch trotz dieses Anblicks zur Qual werden. (Beim Schreiben sitze ich tatsächlich mit Ohrenstöpsel bei geschlossenem Fenster) Dauerpiepsen von Lastern, auf einer Gewerbebaustelle. Auf Nachfragen ob man den seit Monaten andauernden Lärm nicht minimieren könnte, kam, wie könnte man es anders erwarten….die Versicherung und die Sicherheit. Die LKWs würden aus Sicherheitsgründen beim Rückwärtsfahren dringend dieses Warnsignal abgeben müssen. Beim Besichtigen der weitgehend abgesperrten Baustelle, sehe ich weit und breit keine Menschen, die überfahren werden könnten. Außerdem hat man bei dem Dauerpiepsen das Gefühl, die LKWs fahren nur rückwärts und zwar dauernd.

Dazu kommt noch, heute noch nicht zu hören, Frau Henne! Nachbars Henne in unserer Wohnsiedlung hat 3 Hühner. Ein niedlicher Anblick, und wenn sie nur gackern auf dem Spielplatz nebenan auch nicht wirklich störend. Allerdings wenn eine fleißige Dame lauthals ihr Eierlegen verkündet und dies über 1 – 2 Stunden am Stück macht, wird’s ungemütlich im idyllischen Garten. Das Geschrei multipliziert sich zwischen den hohen Häuserwänden, wir sind halt in der Stadt und nicht auf dem freien Land. Der gleiche Nachbar fühlt sich übrigens von den zu Hauf auftretenden Krähen im kleinen angrenzenden Hain sehr gestört. Er wehrt sich mit irgendwelchen Schüssen und versucht sie zu vertreiben. Zugegen bin ich über das Ergebnis nicht ganz unglücklich. Seine Ohren scheinen auch nur dann empfindlich zu sein, wenn seine Nachbarn Musik hören, dann wird lauthals gebrüllt, ist hier eine Party. Die Musik ist meist schön melodisch und gut zu ertragen.

Jeden Donnerstag, egal bei welchem Wetter kommt im Nachbargebäude genau zur Mittagszeit der externe Hausmeister. Auch mit Gepiepse. Er könnte beim Rückwärtsfahren wohl auch jemand überrollen. Beim Anblick des Autoungetüms wohl kaum denkbar bei Tempo 30. Nach mehrmaligem Türe knallen, schließlich muss man das immer und vor allem mit Schwung machen. Man könnte überhören, dass die Türe tatsächlich zu ist. Dann kommt das was ich noch nie verstanden habe, ein Laubläser! Der Gehweg 3 Häuserblocks wird dann mit diesem Gerät von mal mehr mal weniger herumliegenden Blättern befreit. Auch wenn es auf der Strecke nur ein paar wenige Blätter sind. Manchmal wird ein Blatt, dass sich wehrt, dann auch auf die Straßenmitte gepustet. Hauptsache weg von seinem Aufgabenbereich. Ich habe mir schon oft die Frechheit erlaubt und in dieser Zeit meine gegenüberliegende Straßenseite von Hand mit einem klassischen Besen zu kehren. Zugegeben ich habe nur ca. die Hälfte seiner Fläche. Kehre aber dafür noch die Straßenrinne, die er schön dem Wildwuchs überlässt. Ist wahrscheinlich nicht in seinem Aufgabenbereich.

Seit gestern sind meine jungen Leute über mir wieder zurück….Bin ich jetzt empfindlich, wenn nach 10 Uhr in der Nacht Möbel aufgestellt und gehämmert wird. Bin ich empfindlich, wenn zu jeder Tages- und Nachtzeit die Türe nebem meinem Schlafzimmer immer zugeknallt wird? Die Vermieterin meint dazu, das machen die jungen Menschen ja nicht mit Absicht. Davon gehe ich jetzt mal aus, aber man könnte ja, so bin ich sozialisiert, einfach mit Absicht und Rücksicht etwas leiser sein.

Um nun meinen schönen Garten doch noch zu genießen, bewaffne ich mich mit Ohrstöpseln und einem Hörbuch zum Thema Pflicht von Richard David Precht: https://www.audible.de/pd/Von-der-Pflicht-Hoerbuch/3844542809?action_code=ASSGB149080119000H&share_location=pdp

Das kenne ich aus meiner Kindheit…..Samstags wurde der Hof und die Straße gekehrt, dabei geratscht und sich verabredet und man hat längst vergessene Pflichten erledigt. Was für eine Idylle

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Wir nutzen ausschließlich technisch essenzielle Cookies zum Betrieb dieser Website. Wenn Sie auf der Seite surfen stimmen Sie der Cookie-Nutzung zu.